germany’s next Taschenspieler

Händeringend suchen die privaten TV-Sender nach neuen Formaten, der Fernsehsender Prosieben ging nun sogar so weit “The next Uri Geller – Unglaubliche Phänomene live” vom Publikum suchen zu lassen. Der 61-Jährige Löffelverbieger und überführte Ex-Magier Geller fungiert dabei als einer Art “Großer Meister” im Zentrum der Show.

Und er bekam seinen Auftritt: Alle Zuschauer sollte kaputte Uhren und Haushaltsgeräte vor den Fernseher schleppen und auch noch einen Löffel auf selbigen legen. Dann zählte der Israeli auf hebräisch von 1 bis 3 und alle Uhren liefen wieder… im Studio!

Auch WIR hatten einen Löffel auf den Fernseher gelegt und da geschah das UNGLAUBLICHE: Der Löffel fiel herunter, drehte sich im Kreis und flog wieder nach oben auf das TV-Gerät zurück!! Und das alles, ohne dass wir es gesehen haben! Wahnsinnig schnell, einfach unglaublich…

Dann allerdings bemerkte ich, dass wir gar nicht “up to date” sind, da der Festplattenrecorder auf Zeitversetztes Fernsehen gestellt war… wir also 5 Minuten zu spät dran waren! Doch alles nur EINBILDUNG?

OK, genug gegagt! Ich hab mir die Sendung gegeben! Natürlich nicht ohne Blogger-Hintergedanken! Was ich gesehen habe waren “Mentalisten” mit Taschenspielertricks, die mit einer riesen Show von diesen ablenken wollten!

Bei Vincent Raven konnte man das sehr schön sehen: Die Prominenten (Jürgen Vogel, Sonya Kraus, Anni Wendler) mussten ihren Vornamen, ihre Glückszahl und eine Frage für das Jenseits aufschreiben, in ein Kuvert packen und zu ihm bringen. Er verbrannte die Kuverts und einem tiefen Kessel (?) und im “Gespräch” mit seinem Raben ermittelte er den Inhalt der Kuverts und beantwortete die Fragen… so weit ganz toll, aber durch sein düsteres Auftreten, seinen Raben und dem Gemache über die Welt der Toten, lenkte er von dem eigentlichen Trick ab: Wie kam er an den Inhalt der Kuverts? Seine Antworten aus dem Jenseits waren dagegen überhaupt nichts: Next-Topmodel Anni Wendler fragte nach dem Namen ihren toten Vaters (gerissene Idee), Vincent wusste auch die Frage, meinte aber “im Jenseits gibt es keine Namen – Du kannst Dich setzen“! Er hätte auch sagen können: “Hoecker, sie sind raus!“!

Hayashi, der vom Publikum rausgewählt wurde, hatte das Pech, dass seine recht gut gemachte Nummer relativ alt war (Messer in Papiertüten, durch draufhauen zeigen, wo es nicht ist) und jeder sie schon mal irgendwo gesehen hat – da half auch die andauernd eingespielte Aufnahme des schiefgegangenen Zaubertricks (Messer durch die Handfläche – gibts auch hier) nichts!

Kurzum: Die ZAUBERTRICKS sind ganz nett und können schön diskutiert werden (ist nur das Kuvert verbrand, sodass Vincent den Inhalt lesen konnte? Hatte Hayashi einen Magneten in der Hand?), aber das Trara außenrum war zuviel, manchmal sogar peinlich (Herzstillsteher David Goldrake). Da ist mir ein witziger Zauberer allemal lieber – und auf keinen Fall sollte einer behaupten, er habe übersinnliche Kräfte!

Uri Geller

Womit wir auch schon beim “Meister” selbst wären. Ich habe damals auch die sog. “TV-Ereignisse” verfolgt, als Uri bei Wim Thoelke und Tommy Gottschalk Löffel verbog und Samen zum Sprießen brachte. Doch schon damals war er eigentlich überführt: In der “Tonight Show” war er nicht in der Lage, seine berühmten Tricks vorzuführen, nachdem die Fernsehleute die zu manipulierenden Gegenstände selbst besorgt hatten! Auch haben einige Leute schon aufgezeigt, wann er Löffel und Schlüssel verbiegt und wann man Magneten in seiner Hand wunderbar sehen kann:

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