Bloggen als Beruf?

Yannick Eckl hat mal wieder ein Projekt ins Leben gerufen und da ich beim letzten Mal dabei war, mach ich auch diesmal wieder mit – zumal es ein hochinteressantes Thema ist: Selbstständigkeit durch das Internet?

Gut, wer hat sich noch nicht die Frage gestellt, sein Hobby zum Beruf zu machen?! Eine ziemlich schöne und romantische Vorstellung:

Ich setze mich morgens im Pyjama und mit einer Tasse Kaffee an den Computer und lege los. Alles was früher drauf ging für Rasieren, Duschen, Autofahren und im Stau stehen nutze ich nun für meine “Arbeit”! Ich schreibe hier mal was, da mal was und wenn meine Gattin abends zuhause eintrifft bin ich auch mit meinen Tätigkeiten fertig und wir freuen uns gemeinsam über die Schecks, die Google und Trigami geschickt haben…

Ich glaube eher, dass das nicht so einfach ist, da sonst ja die ganzen erfolgreichen Blogger schon längst diesen Schritt getan hätten (oder haben sie schon?). Außerdem ist es ja auf Dauer und um wirklich Umsatz, und somit Gewinn zu machen, etwas anderes wie “ich habe da einen netten Film gefunden“.

Ich betreibe derzeit sechs mehr oder weniger erfolgreiche Blogs und verwende für die Pflege derer ziemlich viel Zeit. Vielleicht bin ich auch langsam – aber ein Großteil der Zeit geht zudem drauf, um zu überprüfen, wie gewisse Kampagnen eingeschlagen haben oder unter welchen Suchbegriffen man gefunden wird. Und wenn ich das alles derzeit in Relation setze mit den dürftigen Cent-Beträgen, die ich so am Tag verdiene, dann fällt es nicht schwer sich von dem Vorhaben Berufs-Blogger zu verabschieden.

Des weiteren denke ich auch, dass es um ein wirklich erfolgreiches Blog (Bildblog, DSDS-news, etc.) zu betreiben, es noch weniger Freizeit für mich gibt als heute? Denn könnte man es sich dann überhaupt erlauben, als Betreiber eines Themenblogs wie – ich spinn jetzt mal 😉 – BMW-Raser.de bei Beschlüssen über höhere Strafen oder einem neuen Modell auf der IAA nicht zu reagieren und Feierabend/Urlaub zu machen? Gut, das ist bei jeder Selbständigkeit so, oder?

Als letzten Aspekt denke ich, dass man dann auch mehr und größere Feinde hat. Betrachten heute ca. 150 Leute pro Tag dieses Blog, wovon ein Großteil Stammleser und andere “kleine Blogger” sind, habe ich mit einer falsch ausgedrückten Meinung oder einer ungewollten Anschuldigung (es fühlt sich einer auf den Schlips getreten) gute Chancen, dass es keine Kreise zieht oder vielleicht auch gar nicht bemerkt wird. Habe ich 10.000 Leser, wovon ein Großteil andere Selbständige sind, die mit mir dann um “Marktanteile” kämpfen, wird man schnell mal hingehängt oder eine abmahnwillige Vereinigung wird auf einen aufmerksam! Ganz zu schweigen, von den höheren Kosten und den sonstigen Problemen, die ein Top-Blog mit sich bringt.

Kurz gesagt: Ich denke, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stehen. Als Hobby ist es in Ordnung, da kann man auch mal “keinen Bock” haben… und eine Schreibblockade ist dann auch nicht so schlimm!

Aber ich bleibe an dem Thema dran… wer weiß, vielleicht habe ich ja bald DIE Idee! 😉

Danke Yannick fürs Anregen dieses Brainstormings. Er schreibt, ihm gehe es bei diesem Projekt gar nicht um Backlinks… also ich habe absolut nichts gegen Backlinks! 😉

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