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Dänische Künstler veräppeln Ahmadinedschad

Eine der lesbarsten oder lesenswertesten Ausgaben des SPIEGEL ist die AusgabeNr.1/ 30.12.2006 die ich gerade vorliegen habe. Folgendes unglaubliches habe ich gefunden:

Die dänische Aktionsgruppe “surrend” hat in der “Tehran Times” eine Anzeige veröffentlicht, die das Bild des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad zeigt und darunter

Support his fight against Bush
We are also tired of Bush
Iran has the right to produce nuclear energy
No US aggression against any country
Evil US military stay home

gezeichnet “Danes for World Peace”

OK, alleine das ist schon eigenartig, aber wenn man nun die ersten Buchstaben in jeder Zeile liest, erhält man das Wort “SWINE”, das übersetzt “Schweine” heißt und für Muslime besonders beleidigend ist – und das neben dem Bild des Despoten.

Auf die Frage, warum man so was macht und ob nicht grad nach dem Karikaturenstreit das angespannte Verhältnis zwischen den muslimischen Staaten und Dänemark noch weiter belastet würde, meinte Jan Egesborg, der Chef der Aktionskünstlergruppe gegenüber dem Spiegel: “Ahmadinedschad ist selbst ein großer Weltprovokateur. Wir wollten ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen”.

Nun fragen wir uns alle, was das mit Kunst zu tun hat. Der SPIEGEL offenbar auch und gab diese Frage an Herrn Egesborg weiter, der dazu meinte, dass “Kunst doch Spaß machen und Emotionen erzeugen soll” und “das täten ihre Aktionen” schließlich auch.

(Mehr auf spiegel.deDänen schmuggeln Ahmadinedschad- Beschimpfung in Teheraner Zeitung“)

Ich finde

…das ziemlich mutig in so einer angespannten Situation (Dänemark – Muslime) auch noch Öl ins Feuer zu gießen und kurz mal nen Despoten zu veräppeln, der grad an der Atombombe schraubt. Denn bei der “Tehran Times” ist man schon sauer und irgendwer wird dem Diktator ja dann auch mal erzählen, was mit der Anzeige gemeint ist. Hoffentlich für die Dänischen Künstler hat er dann nicht auch was auf Lager, was “kunstvoll” ist und zu “Emotionen anregt”

Warum nur bin ich kein Künstler geworden, offenbar kann man dann alles machen (siehe auch “Google will eat itself“) und hinterher sagen: “Hey Du Banause, das ist Kunst!” 😉