Archiv der Kategorie: Politik und Wirtschaft

Politisches und wirtschaftliches

Das Internet als Volksempfänger

das Web 2.0, das Internet zu dem jeder etwas beitragen kann, ist zur Zeit in aller Munde. Aber nicht immer ist das, was der einzelne dann schließlich dazu beiträgt auch im Sinne des Erfinders.

So berichteten die B2-Radiowelt und die ComputerBild dass auch die rechtsradikale NPD diese Internetplattformen nutzt um Propagandamaterial unters Volk zu bringen. Auf youtube.com z.B werden u.a. Aufnahmen des letzten Neonazitreffens in Dresden unter dem Sammelbegriff “NPD-TV” online gestellt. Nach den Musik-CDs für den Schulhof ist das nur ein weiteres Mittel um politisch nicht gefestigte Jugendliche zu ködern. Youtube.com hat reagiert und diese Dateien inzwischen für den Zugriff gesperrt, bei Google dagegen sind sie immer noch ohne Probleme zu sehen, denn wenn diese Dateien bei einem amerikanischen Provider ins Netz gestellt werden, ist die Deutsche Justiz und jugendschutz.net machtlos. Denn in den USA sind sie nicht ungesetzlich, da z.B. das zeigen des Hitlergrußes keine Straftat darstellt. Obwohl Goggle bei Suchergebnissen heute schon Zensur betreibt (Frontal21: Google zensiert).

Ich denke, wenn die NPD schon auf diese Idee gekommen ist, von wem werden wir dann heute schon mit Filmchen etc. beeinflusst?

Kein Verbot des Neonazi-Marschs durch Nürnberg

Zum 60. Jahrestag der Nürnberger Prozesse gegen die Nazi-Hauptkriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs wollen Rechtsextremisten am Samstag vom Justizpalast in der Fürther Straße bis zum Opernhaus durch Nürnberg marschieren. Oberbürgermeister Ulrich Maly meinte auf einer Pressekonferenz “Wir sehen derzeit keine Möglichkeit, den Aufmarsch der Rechten durch ein Verbot zu verhindern”. Die Bevölkerung Nürnbergs soll auf einer Gegenkundgebung am Kornmarkt um 14 Uhr eine “demokratische Reaktion” zeigen und “den braunen Horden die Straße nicht überlassen”. Die Stadt erwartet 200 Rechtsextremisten und etwa 5.000 Gegendemonstranten.

Siemens: Verzicht auf 30%ige Gehaltserhöhung

Die Bildzeitung meldet heute, dass Siemens einen 30-Millionen-Fond für die Benq-Mitarbeiter in Deutschland bilden wird. Drüber hinaus werden auch die Siemens-Manager zu Gunsten dieses Fonds auf die 30 Prozent Gehaltserhöhung verzichten, was den Fond um weitere 5 Millionen (!) aufstocken wird. Siemens-Chef Klaus Kleinfeld meinte dazu: “Wir haben jetzt eine andere Situation, und wir möchten den Menschen ein Zeichen der Solidarität geben.” Aus dem Fond sollen Abfindungen und Umschulungen für die 3000 Beschäftigten der insolventen Handyfirma bezahlt werden.

Managergehälter um das 40-fache gestiegen

Ein von der HU Berlin (Institut für Management) erstellter Kostenvergleich ergab, dass in den letzten 10 Jahren die deutschen Managergehälter um das 40-fache der der Mitarbeiter gestiegen ist – darum ist der Verzicht auf die 30% Erhöhung wahrscheinlich auch so leicht.

Es gibt einem wirklich zu denken, wenn man betrachtet, dass Siemens die Handy-Sparte an Benq verkauft/verschenkt hat, dazu auch noch 250 – 350 Mio Euro draufgelegt hat und die neuentstandene Tochter in drei Firmen aufteilte, nämlich eine Management GmbH, eine Asset GmbH, und die eigentliche – jetzt von der Insolvenz bedrohte BenQ Mobile GmbH & Co OHG, in der die rund 3000 deutschen Mitarbeiter zusammengefasst wurden.

Entweder wusste man bei Siemens darüber Bescheid, dass die Taiwanesen nur auf das Know-how scharf waren und dann die Arbeitsplätze in Deutschland streichen wollten, oder man hat sich von Benq über den Tisch ziehen lassen. In diesem Fall sollte man bei Siemens dann lieber über Gehaltskürzungen bei den Verantwortlichen nachdenken, als über Erhöhungen.